Ethnologie
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Arbeits- und Berufsfelder für Ethnolog*innen

Um zu verdeutlichen, dass das Studium der Ethnologie eine Vielzahl an potentiellen Berufswegen bereithält, lädt das Münchener Institut für Ethnologie immer wieder Ethnolog*innen ein, die in nicht-universitären Einrichtungen, Organisationen oder Unternehmen arbeiten. In den sogenannten "Praxisabenden" schildern Ethnolog*innen ihre Tätigkeitsbereiche und welche Bedeutung ihr ethnologisches Wissen für ihre Arbeit einnimmt. Auch der Übergang vom Studium zum jeweiligen Beruf, die nötigen Schritte und die möglicherweise benötigten Zusatzqualifikationen werden thematisiert und diskutiert.

Das Berufsfeld „Medien“ gehört zu einem sehr umfangreichen Beschäftigungsfeld des Faches: Ethnolog*innen arbeiten als Journalist*innen, beim Radio oder beim Fernsehen oder haben eine Stelle im Verlagswesen. Neben Recherche und Datenerhebung stehen hier Textproduktion, das Erstellen von Reportagen und Dokumentarfilmen und weitere redaktionelle Tätigkeiten im Vordergrund. Mit dem Schwerpunkt der visuellen Anthropologie bietet das Münchener Institut für Ethnologie im Masterstudiengang eine hervorragende Möglichkeit, sich für diesen Bereich schon früh zusätzliche Qualifikationen anzueignen.

Ethnolog*innen sind in den vergangenen Jahren auch immer häufiger in der Migrationsarbeit anzutreffen. Sie arbeiten als Referent*innen zum Thema Migration und Flucht, leiten Kampagnen und Projekte (z.B. Anti-Diskriminierungskampagnen), veröffentlichen Studien zur Situation von Migrant*innen und Flüchtlingen in Herkunfts- Transit- und Zielländern. Zudem sind sie immer stärker in der sozialen Arbeit präsent. So stellen große Wohlfahrtsverbände, aber auch kleinere Organisationen inzwischen vermehrt Geistes- und Kulturwissenschaftler*innen beispielsweise für die Betreuung und Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ein. Auch in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten Ethnolog*innen, indem sie Aufgaben aus dem konzeptionellem oder administrativen Bereich übernehmen (Projektplanung, etc.), beratend tätig sind oder als unabhängige Sachverständige Projektevaluationen durchführen.

Einen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche von Ethnolog*innen liefern auch diverse Verbleibstudien aus den vergangenen Jahren. Auch wenn sie in ihrer Durchführung stark variieren und so nicht immer miteinander direkt vergleichbar sind, ermöglichen sie eine gute Orientierung, welche beruflichen Ziele verfolgt werden können. Wie aus den Studien ersichtlich wird, stellen die hier näher vorgestellten Berufsfelder nur eine Auswahl der beruflichen Möglichkeiten für Ethnolog*innen dar. So findet man zum Beispiel auch in der freien Wirtschaft, wie der Unternehmensberatung, im Kulturmanagement oder in der Politik immer wieder Ethnolog*innen. Sicherlich ist die Arbeitssituation für viele Absolvent*innen der Ethnologie gerade unmittelbar nach dem Studium nicht einfach, kurze Vertragslaufzeiten bzw. Teilzeitverträge und mehrfaches (berufliches als auch privates) Umorientieren sind oft nicht zu umgehen. Dies ist aber nicht auf die Ethnologie beschränkt: diese Veränderungen lassen sich im Grunde für einen großen Teil der Berufswelt konstatieren.

Mit dem Studium der Ethnologie begegnet man diesen Herausforderungen auf vielfältige Art und Weise: Das Fach vermittelt vielseitig einsetzbare Qualifikationen, schärft die eigene Haltung und ist eine hervorragende Grundlage für ganz unterschiedliche Berufsfelder. Die intensive Auseinandersetzung mit ethnologischen Fragestellungen ermöglicht auch ein Ausloten der eigenen Position und Interessen und bietet so eine verlässliche Basis für die spätere konkrete Gestaltung des persönlichen Berufswegs. Dabei spielt natürlich auch die je individuelle Ausgestaltung des Studiums eine Rolle ebenso wie Zusatzqualifikationen, Berufserfahrungen durch Praktika und persönliche Netzwerke.
Die Frage "was mache ich damit eigentlich danach?" muss vielleicht nicht schon zu Beginn des Studiums konkret beantwortet werden – aber es gibt Antworten auf die Frage, was man damit alles machen kann!


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