Die Amerikas: Forschungskolloquium zu den Amerikas aus kulturwissenschaftlicher Sicht
Am Donnerstag, den 10. Februar 2022, spricht Tobias Reu über Christentum und Demokratie in Lateinamerika
10.02.2022 um 18:15 Uhr
Dr. Tobias Reu (Universität Bielefeld):
Christentum und Demokratie in Lateinamerika: Erkenntnisse aus ethnographischer Arbeit in Guatemala, Bolivien und Argentinien
Spätestens seit Jair Bolsonaros und Donald Trumps Wahlerfolgen stehen christliche Gemeinschaften im Zentrum der Sorge um die Demokratie in Lateinamerika. Das drückt sich in argentinischen Netflix-Dramen aus, die das Gespenst der evangelikalen Machtübernahme heraufbeschwören, in Zeitungsartikeln zum Widerstand gegen Coronamaßnahmen und in akademischen Veröffentlichungen zu „neupfingstlichen“ Akteuren. Doch was vermittelt die religiöse Praxis bezüglich Demokratie und der Verantwortung der Einzelnen für die politische Gemeinschaft? Die sozialwissenschaftliche Darstellung der Wechselbeziehung zwischen Christentum und politischer Subjektivität in Lateinamerika folgt meist entweder der marxistischen Kritik von Religion als Instrument der Unterdrückung, oder sie streicht, in kommunitaristischer Tradition, die emanzipatorischen Potenziale religiöser Gemeinschaften heraus. In diesem Vortrag werden anhand ethnographischer Beobachtungen in protestantischen und katholischen Vereinigungen einige konzeptionelle Überlegungen zu den unterordnenden und Agency generierenden Aspekten des Werdens von christlichen BürgerInnen-Subjekten angestellt.
Wann? Donnerstag, 10. Februar 2022, 18 Uhr (c.t.)
Wo? Wie? NUR ONLINE: Zoom-Meeting.
Eine Einladung mit Link können Sie über
carolin.luiprecht@campus.lmu.de anfordern
Veranstalter: Institut für Ethnologie
Download (134 KB)
Das Programm zu den kulturwissenschaftlichen Forschungen in den Amerikas unter der Leitung von Dr. Ingo Rohrer, in Kooperation mit Dr. Raúl Acosta, für das Wintersemester 2021-22 finden Sie hier zum Download.
Sie können auch das Archiv mit den Veranstaltungen der vergangenen Jahre besuchen.