Ethnologie
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Tag der Provenienzforschung

Onlineveranstaltung am Museum Fünf Kontinente

14.04.2021

Tag der Provenienzforschung

Am 14. April findet der 3. Tag der Provenienzforschung statt, an dem sich das Museum Fünf Kontinente mit einem Onlineprogramm beteiligt. Es werden an diesem Tag drei Onlinebeiträge aus drei verschiedenen Abteilungen des Hauses angeboten, die Sie am 14. April zeitunabhängig auf dem YouTube-Kanal des Museums ansehen können.

Die Reiterstatue Mahamurats und ihr langer Weg vom Hindukusch nach München

Referentin Dr. Anahita Mittertrainer

Woher kommen die im Museum Fünf Kontinente ausgestellten Objekte? Und welche Geschichten haben sie erlebt, bevor sie Teil der Sammlung wurden? Antworten auf diese Fragen sind für jedes Objekt individuell und während Objektbiografien in manchen Fällen kaum bekannt sind, lassen sich andere nahezu vollständig nachvollziehen. So wie im Fall der Reiterstatue eines hochrangigen Würdenträgers der Kalasha aus Nordwestpakistan, die seit ihrer Entstehung vor 100 Jahren eine wahre Odyssee erlebte, bis sie an das Museum Fünf Kontinente gelangte.

Vom Geben und Nehmen in Amazonien. Eine Tiermaske, indigene Handelsnetzwerke und zwei bayerische Forscher

Referentin Dr. Anka Krämer de Huerta

Als Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Philipp von Martius im Jahr 1817 zu ihrer berühmt gewordenen Forschungsreise nach Amazonien aufbrachen, waren die von ihnen bereisten Regionen längst zu kolonialen Kontaktfeldern mit gesellschaftlichen Umbrüchen und Verwerfungen geworden. Auf welche Weise erwarben sie in diesem vielfach von Gewalt geprägten Umfeld ethnografische Objekte? Wie sahen die Kontakte zu den indigenen Urheber*innen der Gegenstände aus und inwieweit lässt sich dies überhaupt rekonstruieren?

Knowledge and collective memories have faded away – Zum aktuellen Stand der Provenienzforschung zum „Blaue-Reiter-Pfosten" aus der ehemaligen Kolonie Kamerun im Museum Fünf Kontinente

Referentin Dr. Karin Guggeis

Er faszinierte bereits Franz Marc und Wassily Kandinsky: Ein großer beschnitzter Holzpfosten, der vor fast 130 Jahren aus Kamerun ins Münchner Museum gekommen ist. Er war ein Geschenk von Max von Stetten, der in der damaligen Kolonie an mehreren militärischen Aktionen beteiligt war. Wo und wie gelangte der Pfosten in seinen Besitz? Wem gehörte er zuvor? Welche Erkenntnisse sind heute noch zu klären, durch Forschungen sowohl in Deutschland mittels Archivalien wie auch durch Wissenschaftler in Kamerun, bei den Nachfahr*innen der möglichen Herkunftsgemeinschaften?
Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, Bereich Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, und durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Von 14.30-16 Uhr wird Dr. Hilke Thode-Arora, Referentin für Provenienzforschung, in der offenen Frage- und Diskussionsrunde des Zentralinstituts für Kunstgeschichte und des Forschungsverbunds Provenienzforschung Bayern zum Thema Provenienzforschung – was ist das und wie geht das? vertreten sein. Diese Runde bietet Gelegenheit mit ihr als Vertreterin des Museums Fünf Kontinente und Ansprechpartnerin für Provenienzforschung sowie mit weiteren Provenienzforscher*innen in Bayern zu Objekten aus kolonialen Kontexten ins Gespräch zu kommen. Frei nach dem Motto „meet the expert“. Diese Veranstaltung wird digital via Teams abgehalten.

Der Tag der Provenienzforschung ist eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., der über 300 Wissenschaftler*innen und Expert*innen weltweit vernetzt, die sich der Erforschung der Herkunft von Kulturgütern widmen. Archive, Forschungsinstitute und Museen, die mit der Provenienzforschung befasst und im Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern organisiert sind, haben zu diesem Tag ein umfangreiches Programm zusammengestellt.


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