Ethnologie
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Dr. Jens Zickgraf

Dr. Jens Zickgraf

ehem. wissenschaftlicher Mitarbeiter

Aufgabengebiet

Geld- und Finanzanthropologie, Geldästhetik, Wirtschaftsethnologie, Südasien, Nilgiris

Wissenschaftlicher Werdegang:

  • WS 2015/16: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre, Institut für Ethnologie, LMU, München
  • 2010-2016 Promotionsstudium, Institut für Ethnologie, LMU, München. Titel der Doktorarbeit: “Rupien in der Dollarzone: Geld als Prozess und Medium gesellschaftlicher Teilhabe.” Betreuer: Prof. Dr. Frank Heidemann [Zweigutachter: Prof. Dr. Martin Sökefeld; Nebenfach (VWL): Prof. Dr. Davide Cantoni].
  • 2012-2015: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG Projekt „Markt, Gemeinschaft und Geld in Indien“
  • 2012-2013: Affiliierter Wissenschaftler am Madras Institute of Development Studies (MIDS), Chennai
  • 2011: Stipendiat, deutscher akademischer Austauschdienst (DAAD)
  • 2010: Werkvertrag (Projektentwicklung), Institut für Ethnologie, LMU, München
  • 2009: nicht akademisch (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Eschborn)
  • 2008: M.A. Ethnologie, VWL und Rechtswissenschaften, LMU, München

Lehre:

Sommer 2016

Grundkurs (Vorlesung) in Wirtschaftsethnologie
Kolloquium für Examenskandidaten

Winter 2015-16

Seminar: Finanzielle Inklusion – lokale und globale Perspektiven
Seminar: Einführung in die Ethnologie Südindiens

Sommer 2015

Seminar: Kasten, Klassen, Geld und Märkte – Einführung in die Wirtschaftsethnologie Indiens

Sommer 2014

Seminar: Anthropologie des Geldes

Feldforschung:

06/2012 - 04/2013: Nilgiris District, Tamil Nadu, Indien

11/2010 - 04/2011: Nilgiris District, Tamil Nadu, Indien

02/2010 - 03/2010: Nilgiris District, Tamil Nadu, Indien


Links:

Talks and publications (pdf, 145 KB)
Dissertationprojekt „Rupees in the Dollar Zone
Website: www.moneyness.info

Weitere Informationen

Promotionsprojekt: "Markt, Gemeinschaft und Geld in Indien. Konversationen und Geldkreisläufe bei den Badaga."

Beginn: WS 2009/2010

Betreuung: Prof. Dr. Frank Heidemann

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Projekt Zickgraf BildDass die globale Marktintegration Hand in Hand mit einer zunehmend alle Bereiche des Lebens durchdringenden Monetarisierung erfolgt, hat in der Vergangenheit zu einer recht einseitigen Vorstellung über das Geld geführt. Geld, so die verbreitete Auffassung, trägt zur Auflösung von persönlichen Beziehungen und ehemals separaten Sphären des Wirtschaftens bei. Es zerstört bewährte Moralökonomien und fördert stattdessen die Ausbildung einer kalkulierenden Ratio, die ihrerseits dazu neigt, die Dinge und die Beziehungen dem Gesetz des Marktes unterzuordnen.

Demgegenüber geht das Forschungsvorhaben am Beispiel der südindischen Badaga der Frage nach, inwiefern das Geld gerade auch umgekehrt zur Kommunikation von lokal verankerten Wertvorstellungen beiträgt bzw. der Konstruktion, Aufrechterhaltung und dynamischen Definition von sozialen Beziehungen dient. So ist auch die kleinbäuerliche Teeökonomie der Badaga fest in den Weltmarkt eingebunden. Die Kapitalintensität des Teeanbaus, stark schwankende Teepreise, aber auch zahlreiche Modernisierungsprozesse, u.a. hohe Investitionen in Bildung und steigende Konsumbedürfnisse, haben einen erheblichen Bedarf an Finanzierung und entsprechend komplexe finanzielle Netzwerke entstehen lassen. Diese Netzwerke schließen formelle und informelle Finanzinstrumente ebenso ein wie zahlreiche rituelle und performative Geldkreisläufe, wobei sie in hohem Maße vorhandene  Sozialstrukturen und damit verknüpfte Wertvorstellungen – „lokale Modelle“ (Stephen Gudeman) – widerspiegeln. Im Spannungsfeld von Markt und Gemeinschaft, Konkurrenz und Kooperation bzw. auch „Individualität“ und „Dividualität“ erscheint das Geld als ein multidimensionales Medium, auf dessen Grundlage Werte, Identitäten und soziale Beziehungen etabliert, in Frage gestellt, neu verhandelt und auf verschiedene Weise artikuliert, zerstört oder bekräftigt werden. Die Forschung wird diese Zusammenhänge und den kreativen Umgang der Badaga mit dem Medium Geld herausarbeiten und die Ergebnisse mit aktuellen wirtschaftsethnologischen und ökonomischen Theorien zusammenführen.

 


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