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Warum die Ikojts gegen die Windkraft kämpfen

Ulrike Prinz über Oliver D. Liebigs Forschung bei den Ikojts, Mexiko

23.11.2020

Warum die Ikojts gegen die Windkraft kämpfen

Windenergie gilt als sauber. Doch die Ikojts, eine indigene Gruppe in Mexiko, bekämpfen sie als »kontaminierend«. Der Ethnologe Oliver D. Liebig wollte herausfinden, warum.

Ein Beitrag von Ulrike Prinz

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Der Bug der Lancha hebt sich und springt über die Wellen. Wasser spritzt ins Boot, es ist warm und salzig. An den Ufern ist karge Vegetation zu erkennen. Die zahlreichen Inseln liegen wie große braune Dünen in einer Wüste aus Wasser. Von hier aus kann man die Barra Santa Teresa sehen, auf der der Windpark entstehen soll. Pelikane segeln vorbei.

Die Stellen, an denen die Fischer der Ikojts ihre Netze auswerfen, wechseln ständig. Sie orientieren sich dabei an den vom Wind hervorgerufenen Strömungen und Bewegungen der Fische. Die Kanäle zwischen den Inseln sind fischreich. Plötzlich, beim Einholen des Netzes, beginnt das Boot heftig zu schwanken. El Nortazo, der starke Nordwind, hat sich erhoben und pfeift hell durch die Maschen des Fischernetzes. Das Einholen muss nun schnell gehen, während das Boot von den Wellen hin und her geworfen wird.

Wenn der Nortazo weht, kann das Fischen gefährlich werden. Seine Böen können einen Lastwagen umwerfen, umso mehr die Lanchas, die Fischerbötchen in der Lagune. Vor allem während der Monate Dezember und Januar rauscht der starke Wind über den Isthmus von Tehuantepec. Hier ist Mexiko gerade einmal 260 Kilometer breit, im Norden der Golf von Mexiko, im Süden der Pazifik. Auf halbem Weg formen zwei Gebirgsketten einen natürlichen Korridor, der die besten Voraussetzungen dafür erfüllt, den Wind in erneuerbare Energie zu verwandeln [...].

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