Praxisabend
Andrea Engl stellt (Kulturhistorische) Museen als Arbeitsfeld für Ethnolog*innen vor
13.07.2022 um 18:15 Uhr
Andrea Engl, M.A. (Münchner Stadtmuseum):
„Klassischerweise“ werden vor allem ethnographische Museen als potenzielle Arbeitsfelder für Ethnolog*innen gesehen. Auch andere Häuser werden zunehmend zum interessanten und attraktiven Wirkungsfeld.
Warum?
Museen befinden sich derzeit, wie auch viele andere Kulturinstitutionen, in einer Legitimationskrise und durchlaufen gezwungenermaßen eine tiefgreifende Umbruchphase.
Als zumeist öffentlich finanzierte Einrichtungen erreichen sie in den meisten Fällen nicht die Breite der Bevölkerung und bilden deren Themen und Interessen nur unzureichend ab. Vor diesem Hintergrund wurde von Akivist*innen und Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und der Zivilgesellschaft eine kritische Befragung von Repräsentationsstrategien und damit verbundenen, hegemonialen Diskursen eröffnet, die mittlerweile auch im kulturpolitischen Diskurs angekommen ist.
Im Zuge dessen werden Fragen nach Partizipation, Community-Arbeit, Diversität und Inklusion für die Arbeit an Museen immer wichtiger. Sie werden in konzeptioneller, kuratorischer, vermittlerischer und auch räumlicher Dimension im Kontext Museum neu verhandelt und wirken sich nachhaltig auf die Rolle von Museen als Institutionen der (Stadt-)Gesellschaft aus.
Ethnolog*innen haben zu diesem Diskurs- und Praxisfeld viel beizutragen.
Andrea Engl hat am Institut für Ethnologie der LMU studiert und gelehrt. Im Kulturbereich war sie auf freier Basis für verschiedene Kulturinstitutionen, u.a. für das Goethe-Institut tätig. Am Kulturreferat der Landeshauptstadt München war sie über zehn Jahre beschäftigt und ist seit kurzem Teil der Direktion des Münchner Stadtmuseums.
Mittwoch, 13.07.2022, 18 - 20 Uhr (c.t.)
Oettingenstr. 67, Raum L 155
Interessierte aller Fachsemester (auch Nicht-Ethnolog*innen) sind herzlich willkommen. Wir freuen uns auf einen interessanten Erfahrungsaustausch!
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Veranstalter:
Fachschaft und Institut für Ethnologie