Ethnologie
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Athens Hafen Piräus: Prekarisierung im Zuge der Privatisierung?

Caspar Bald

Die Wirtschaftskrise 2010 in Griechenland markiert den Beginn einer beispiellosen Privatisierungswelle, die auf den Druck der Europäischen Union eingeführt wurde. Ein Paradebeispiel für die Privatisierung ist der Verkauf des staatlichen Hafens von Piräus an das chinesische Unternehmen COSCO Shipping. Welche Folgen hat diese Privatisierung für die Arbeitsbedingungen der Arbeiterschaft in Piräus? Welche Möglichkeiten haben die Arbeiter*innen ihre Arbeitsbedingungen aktiv mit auszuhandeln? Diese und ähnliche Fragen sollten das zentrale Thema meiner Forschung werden. Der Zugang zum Feld, bei dem ich ursprünglich mir erhofft hatte, Kontakte zu langjährigen Hafenarbeiter*innen herzustellen, gestaltete sich dabei trotz vielerlei Versuche schwierig. Den Umständen entsprechend formulierte ich einen neuen Forschungsschwerpunkt, bei dem ich den Zugang zum Feld sicherstellen konnte und widmete mich insbesondere der Frage, wie die Privatisierung von Piräus in der griechischen Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Aus meinen Interviews mit Athener Bekannten geht klar hervor: Die Privatisierung Piräus‘ ist nicht die einzige Entwicklung dieser Art in Griechenland. Die Folgen sind - zehn Jahre nach der Wirtschaftskrise - im alltäglichen Leben der Griechen*innen immer noch und oft stärker denn je zu spüren.