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Flucht, Ausbildung und Pandemie: Geflüchtete Gastrolehrlinge in Österreich in Zeiten von Covid-19

Annina C. Gyger

Der Winter 2021 bot mir die Gelegenheit zu den Auswirkungen von Covid-19 auf die Ausbildungssituation geflüchteter Gastrolehrlinge mittels österreichweiter (meist) digitaler Interviews und einer kurzfristigen teilnehmenden Beobachtung in einer Betriebsküche zu forschen. Mein pandemiebedingter Aufenthalt bei meiner Familie in Schladming, einem im vergangenen Winter vergleichsweise ausgestorbenen Skiort, nährte die Forschungserfahrung hierbei durch zusätzliche Wahrnehmungsebenen.
Mehr als acht Monate Gastro-Lockdown und der damit einhergehende Praxisverlust konfrontierten viele (geflüchtete) Gastrolehrlinge mit plötzlicher sozialer Isolierung sowie der Sorge um die berufliche Zukunft und das notwendige inkorporierte Wissen. Ebenso stellte das Homeschooling meine geflüchteten Gesprächspartner*innen oftmals aufgrund fehlender Computerkenntnisse, digitaler Sprachbarrieren oder zusätzlicher Kosten für die Ausstattung vor neue Herausforderungen. Die Pandemie schien somit für viele die Unsicherheit und den Druck, der ohnehin durch Integrations-, Leistungs- und Aufenthaltsanforderungen auf ihnen lastete, zu verstärken.

Diese erlebte Verunsicherung und ein gleichzeitig vielfältiger Umgang mit dem Ausnahmezustand, die surreale Atmosphäre einer stillen Wintersportstadt sowie monatelange Gastroschließungen werden nun wohl noch länger nachklingen… 

Annina Gyger Bild 3 (2021): Pandemiebedingte Leere im Tourismusort

Annina Gyger (2021): Pandemiebedingte Leere im Tourismusort


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