Ethnologie
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„May You Live In Interesting Times“

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Experimentelles Seminar zur Venedig Biennale 2019 in Kooperation mit der Venice International University

Dozentin: Dr. Natalie Göltenboth
Institut für Ethnologie
LMU München


Inspiriert durch die Weltausstellungen des späten 19. Jahrhunderts und ihrer Idee einer universalen Gesamtschau, wurde 1895 die Kunstbiennale von Venedig ins Leben gerufen. Bis heute ein klassischer Ort von „Westerness“ und „Whiteness“, spiegelt die Biennale mit ihren Länderpavillons zunächst eine Weltordnung wieder, in der die Dominanz der zentralen Machtzentren Europa und USA klar zu Tage tritt. In einer Art „Show der Nationalstaaten“ repräsentiert die in den Pavillons ausgestellte Kunst das jeweilige Herkunftsland. Die Gründung zahlreicher Biennalen rund um den Globus, die die Kunstwelt in den letzten Jahrzehnten verzeichnen konnte, können als Antworten auf die Venedig Biennale verstanden werden, denn immer sind Biennalen verwoben mit den politischen Strukturen ihrer Länder und den Ambitionen der Städte, die sie ausrichten.
Das Motto der 58. Venedig Biennale 2019 lautete “May You Live In Interesting Times”. Damit nahm der amerikanische Kurator Ralph Rugoff auf die krisenreiche Gegenwart Bezug, in der wir heute leben. Mit den Möglichkeiten der Kunst sollten Gegenwelten geschaffen werden, die uns zeigen wie man in krisenreichen Zeiten leben und denken kann. Mit der ihr eigenen Struktur und diesem Thema versprach die Biennale 2019 wieder ein spannender Ort der Auseinandersetzung für Ethnologinnen und Ethnologen zu werden.

11 Studierende vom Institut für Ethnologie haben das Experiment gewagt sich mit mir nach Venedig zu begeben um sich dort vom 20.6. - 25.6. 2019 sowohl theoretisch als auch in selbst designten und engagiert durchgeführten Kurzzeitforschungen mit der Biennale auseinanderzusetzen. Die theoretische Perspektive auf die Biennale aus der Perspektive der Ethnologie fand vormittags in den Räumen der Venice International University auf San Servolo statt. Die Nachmittage wurden neben einigen gemeinsamen Besuchen ausgewählter Pavillons, von den Studierenden für die Durchführung ihrer Forschungsprojekte auf der Biennale genutzt.

Von Anfang an war klar, dass es sich bei unserem sechstägigen Aufenthalt nicht um eine Feldforschung im klassischen Sinn handeln kann, sondern um ein forschendes Experiment, das erfahrungsorientiert startet und Ergebnisse und Erkenntnisse Willkommen heißt, so sie denn entstehen. Im Verlauf des Seminars waren Forschungsideen entstanden, die sich jeweils an bestimmte Orte und Menschen knüpften. Es waren Methoden der Forschung erwogen worden und kleine Gruppen entstanden, die ihr Projekt zusammen angehen wollten.

Von Marian Blumenau erfahren wir, wie ein umweltkritisches Kunstprojekt (Litauen, Sun&Sea, Marina) seine Besucher beeinflusst oder unbeeindruckt lässt. Mit Jeannine Moreth gehen wir detektivisch vor und finden heraus, was Menschen auf der Biennale dazu bewegt Kunstwerke zu berühren. Linda Nowottny führte Interviews mit dem Kurator des venezolanischen Pavillons und berichtet vom Zusammenspiel von Kunst und Politik. Pauline Prückner und Hanna Nozar waren spielerisch und beobachtend in und auf Kunstwerken unterwegs, mit denen Besucher interagieren konnten. Sergio Linhares führte im Pavillon von Ghana Gespräche über die Rezeption moderner Kunst aus dem afrikanischen Kontinent. Sina Hartmann und Sabrina Rupprecht erforschten die diversen Reaktionen der Besucher auf Christoph Büchels „Barca Nostra“, ein Wrack, das 2015 zum Sarg für 800 Geflüchtete geworden war. Philomena Härdtlein wollte wissen, wie venezianische Künstler auf die Biennale reagieren auf der sie nicht vertreten sind und evtl. nie sein werden. Silja Pohland und Helena Held luden alle TeilnehmerInnen dazu ein, sich in den grellen Kunsthaarbüscheln des isländischen Pavillons zu verwirren - eine sensorische Reise, festgehalten in einem Film.

Den Abschluss bildete die öffentliche Präsentation und Diskussion der Forschungsprojekte auf der Biennale im Rahmen von Biennale Sessions, sowie eine weitere Präsentation in München bei Sergio Linhares.

 

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Weitere Informationen

auf der Biennale Website


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