Ethnologie
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Die Maya in Guatemala: Identitäten im Wandel

Katharina Kröner

Die Trachten der verschiedenen Maya-Gruppen in Guatemala, Mexiko, Belize, Honduras, und El Salvador weisen in Stil und Ornamentik Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Mit der Zeit haben sie sich immer wieder stark verändert. Eine solche kulturelle Repräsentation kann nach außen hin ein Gemeinschaftsgefühl stärken; sie kann allerdings auch Marginalisierung hervorrufen. Dementsprechend verändert sich die Art der Repräsentation oft mit dem Wandel von Zugehörigkeiten oder Abgrenzung und Entfremdung innerhalb einer Gesellschaft. Die Maya, die aus verschiedenen Sprachgruppen bestehen, sind durch ein gemeinsames Erbe verbunden.

 

original_MFK-Objektfoto_fig.4

Photo: SZ vom 30.07.2020: Bekleidung mit Bedeutung. Im Fokus des Zeitungsartikels steht das in der Ausstellung zu sehende huipil als „Ausdruck kultureller Identität“ in Guatemala.

Mehr als alles andere ist es das kollektive Gedächtnis der Vergangenheit der verschiedenen indigenen Gruppen der Maya, die heutzutage die Identität der Maya ausmachen, einschließlich der Erinnerung an traumatische Erlebnisse während der Kolonialzeit. In Folge von Flucht und Vertreibung vermischten sich regionale Trachten-Stile oder wurden von Gemeindeangehörig*innen bewusst verändert, um eine lokale Zuordnung zu erschweren. Erst mit der Unterzeichnung der Friedensverträge von 1996 in Guatemala wurden die Rechte der indigenen Bevölkerung in der Verfassung verankert; damit sollen die Plurikulturalität, Multiethnizität, und Multilingualität der Bevölkerung Guatemalas anerkannt werden. Im Zuge des guatemaltekischen Friedensprozesses und insbesondere mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens über Menschenrechte im Jahr 1996, ist Mitte der 90er Jahre eine Pan-Maya-Bewegung (movimiento maya) entstanden.

Begleitheft zur Ausstellung (S. 15–17)

 

 


Servicebereich