Ethnologie
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Mapuche: Verwoben im Widerstand

Katharina Neumaier

Die Mapuche, wörtlich übersetzt „Menschen der Erde“, leisteten langanhaltenden Widerstand gegen die imperiale Expansion der Inkas und die Eroberungsversuche durch spanische Kolonialmächte. Gleichzeitig eigneten sie sich Elemente ihnen ‚fremder‘ Kulturen wie zum Beispiel die Viehzucht und das Reiten an; die Inka- und kolonial-spanischen Einflüsse zeigen sich unter anderem in der Kleidung und dem Schmuck der Mapuche.
Mit der Unabhängigkeit Chiles im Jahr 1810 wurde ihr Territorium weitestgehend von Chile annektiert. Der Landbesitz der Mapuche wurde durch Landraub durch die chilenische Bevölkerung und deutsche Siedler*innen reduziert, und Indigenen im ländlichen wie städtischen Gebieten wurden kollektive Rechte an Land, Territorien und natürlichen Ressourcen verweigert. Mit etwa 1,5 Mio. Menschen (Zensus 2012) stellen die Mapuche 9,9 Prozent der chilenischen Bevölkerung und zählen zu den größten indigenen Gruppen Südamerikas. Heute sind sie zwischen dem Fluss Bio-Bio und der Insel Chiloé angesiedelt.

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Mural featuring a machi (artist: unknown); Valparaiso, Chile. Foto: Photo: Katharina Neumaier (2019).

Das Wandbild zeigt eine machi; eine Heiler*in. Machis nehmen in der Gesellschaft der Mapuche eine herausragende Rolle ein, da sie dafür sorgen, dass der Kontakt zur übernatürlichen Welt erhalten bleibt. Auf diesem Wandbild ist eine weibliche machi zu sehen, mit ihrer Trommel (kultrun) und einem Pfahl, der im ngillatun-Ritual verwendet wird. Während Diagnose- und Heilungszeremonien (machitun) befindet sie sich in Trance. Es ist üblich, vor wichtigen Unternehmungen und individuellen Entscheidungen einen machi zu konsultieren.

Begleitheft zur Ausstellung (S. 29–32)


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