Ethnologie
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Transformation indigener Naturbeziehungen

Saskia Walther

Doktorandin

Kontakt
E-Mail: saskia.walther@campus.lmu.de
Website: Saskia Walther M.A.

Beginn: 07/2013
Betreuung: Prof. Dr. Eveline Dürr
Förderung: DFG (DU 209/16-1)

Promotionsprojekt

Transformation indigener Naturbeziehungen: Ökologische Diskurse, Ökotourismus und Geschlechterbeziehungen in Mexiko. (Arbeitstitel)

Projektteam: Leitung: Prof. Dr. Eveline Dürr Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Saskia Walther, M.A.

Der globale Diskurs über Umweltzerstörung und Umweltschutz hat sich in den vergangenen Jahren weiter dynamisiert und generiert ein Naturkonzept, das „Natur“ als schützenswert und schutzbedürftig versteht. „Natur“ avancierte damit von etwas lokal Verfügbarem zu einem nationalen und globalen Produkt. Die indigene Bevölkerung, die als eng verbunden mit besonders sensiblen, artenreichen Ökosystemen gilt, eignet sich die global zirkulierenden Diskurse kreativ an, verhandelt sie lokal und verknüpft sie mit spezifischen gesellschaftlichen Feldern. Diese Prozesse reichen mittlerweile weit über die politische Ebene von Menschenrechten und territorialen Rechtsansprüchen hinaus und entfalten ihre Wirkmacht auch in Alltagspraxen und veränderten Naturbeziehungen indigener Gemeinschaften. In diesem Zusammenhang steht die touristische Vermarktung des artenreichen Naturraums Mexikos, wie sie in Form des gemeindebasierten Ökotourismus in zunehmendem Maße von indigenen Gemeinden selbst vorangetrieben wird. Hier anknüpfend untersucht das Forschungsprojekt die Aneignungs- und Übersetzungsprozesse ökologischer Diskurse im Rahmen von touristischen Inszenierungen im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Dabei steht die Wirkweise ökologischer Diskurse auf Naturwahrnehmungen sowie auf Natur bezogene Praxis- und Bedeutungssysteme im Mittelpunkt, wobei der geschlechtsspezifischen Rezeption besondere Aufmerksamkeit gilt. Mit dieser Perspektive knüpft das Projekt an aktuelle Forschungen über Neukonfigurationen ökologischer und soziökonomischer Praktiken an, erweitert diese jedoch über die strukturelle Ebene hinaus. In diesem Sinne werden die Auswirkungen ökologischer Diskurse, die im Rahmen von Ökotourismusprojekten lokalspezifisch verhandelt werden, auf die interaktive Herstellung von Geschlechterkategorien sowie auf symbolische Repräsentationen im Sinne von Werten und Normen ins Zentrum der Betrachtung gerückt.


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