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03.12.2024
Laube, Lena (2017): „Asyl fängt ja erst an, wenn er [der Flüchtling] wirklich hier ist“, Der Wandel europäischer Visapolitik und seine Implikationen für den Zugang zu Asylverfahren in der EU. In: Stephanie, Schneider und Christian Lahusen (Hg.): Asyl verwalten, Zur bürokratischen Bearbeitung eines gesellschaftlichen Problems. Bielefeld: transcript Verlag, 55 -78.
In diesem Artikel wird die Visapolitik der Europäischen Union erklärt. Es geht um Visabestimmungen, z. B. ob Staatsbürger eines Landes einer Visapflicht für die Einreise in die EU unterliegen, oder davon ausgenommen sind, sowie den Zusammenhang mit Asylverfahren. Ein Asylantrag kann erst gestellt werden, wenn sich die betreffende Person auf dem Territorium ihres Ziellandes befindet. Allerdings setzt die EU seit vielen Jahren immer mehr Methoden ein, um Menschen daran zu hindern, ihr Territorium zu betreten. Eine Methode davon ist die Visapolitik. Wenn beispielsweise ein Land keine Visapflicht für die EU besitzt, können seine Staatsbürger auf legalem Wege einreisen. Allerdings besteht die Angst, dass Menschen diesen einfachen Zugang ausnutzen würden, um in der EU Asyl zu beantragen oder anderweitig langfristig zu bleiben.
Lena Laube gibt zunächst einen historischen Überblick über die europäische Visapolitik, bevor sie in das Thema des Asylverfahrens einführt. Die Zusammenhänge werden gut verständlich dargestellt und laden zum weiteren Hinterfragen des Themas ein.
Ich fand den Artikel spannend, da ich bei meinen bisherigen Auseinandersetzungen mit Migration noch nicht auf die Rolle der Visapolitik gestoßen bin und mir dieser Einfluss bis vor kurzem nicht bewusst war.
Claudia Wetzler
Im UB-Katalog: https://opac.ub.lmu.de/PrimoRecord/cdi_jstor_books_j_ctv1fxgh6_5?sid=4451847