Ethnologie
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Fremde Erinnerung

Ein kolonialzeitliches Familienalbum aus Neuguinea

Sivia Lamprecht

Im Erinnerungsalbum der Nichte des Ölbohrmeisters Eduard Gangl, den Beruf und Abenteuerlust weit in der Welt herumgebracht haben, fanden sich überraschende, sehr persönliche Fotografien aus einer sonst für die Dokumentation durch Ethnologen typischen Gegend, aus Neuguinea. Eine britische Ölgesellschaft stand in den 1920er Jahren mit der damaligen Kolonialmacht Australien unter Vertrag und nutzte deren Strukturen, um mithilfe in Europa angeworbener Fachleute, und über Steuerpflicht zwangsrekritierter einheimischer Arbeiter, neue Quellen aufzutun.
Die europäischen Angestellten blieben dabei in die ihnen vertraute Welt des Tiefbaus eingebunden, und da Gangl einer angesehen Familie von Bohrmeistern entstammte wundert nicht, dass viele seiner Fotografien die technischen Herausforderungen des Einsatzorts dokumentieren. Ausgestellt werden aber vor allem Bilder, auf denen er mit der ganz fremden Weit der Papua in Beziehung geht – unbefangen, neugierig, voll Zuwendung Freude an der Aneignung – und als Kind seiner Zeit, die immer noch die unhinterfragter westlicher Überlegenheit und die des Kolonialismus war.

 

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