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Jafar Suryomenggolo, Hg. (2019): At a Moment’s Notice: Indonesian Maids Write on Their Lives Abroad. Copenhagen: NIAS Press.

In diesem Werk sammelt Suryomenggolo fiktive Kurzgeschichten aus dem Leben indonesischer Maids, verfasst von indonesischen Maids, welche auf der Suche nach Arbeit -und vielleicht auch mehr- ins Ausland gewandert sind. Trotz der fiktiven Natur der Geschichten behandeln sie Thematiken, die im Alltag von Maids allzu real sein können. Sorgen um Sicherheit (körperlich, seelisch und finanziell) im Arbeitsverhältnis, Gefahren und Möglichkeiten von Liebe in einem fremden Land und auch die Beziehungen die man nach Hause (nicht) pflegen kann, sind einige der Bereiche, welche die Kurzgeschichten sehr emotional nahbar darlegen. Einige der Geschichten sind mit besonderer Vorsicht zu behandeln, da unteranderem Situationen wie sexuelle Gewalt oder Fehlgeburten behandelt werden.

Die Kurzgeschichten bieten nicht nur einen Einblick in mögliche Lebensrealitäten von Arbeiterinnen im Ausland, sondern einen intimen Zugang zu einer Gefühlswelt, die dringend erinnert, dass hinter jeder Zahl, die in den Medien zu Migration präsentiert, instrumentalisiert und diskutiert wird, echte Gesichter stehen. Der offene Umgang in diesen fiktiven Geschichten mit den Emotionen, Siegen und Verlusten von Arbeitsmigration aus Indonesien (welche sicherlich auch in anderen Migrationserfahrungen zu finden sind) hat für mich, jede Geschichte aufs Neue, wahrliche eine Bandbreite an Gefühlen aufgebracht. Kein Schicksal ist gleich, kein Schicksal ist frei von menschlichen Hoffnungen und dieses Buch bietet einen wirklich wertvollen Blick darauf, wie Arbeitsmigration sich auf die Migrierenden auswirkt und wie sie ihre neue Umgebung (auch ihre Verhältnisse zuhause einbeziehend) nun navigieren.

Christina P. Gitopoulou