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19.12.2025

Caitlin DeSilvey (2017): Curated Decay: Heritage Beyond Saving. Minneapolis: University of Minnesota Press

Curated Decay: Heritage Beyond Saving, Caitlin DeSilvey → Kapitel 2: “Memory’s Ecologies: Curating Mutability In Montana”
Caitlin DeSilvey lädt dazu ein, gängige Vorstellungen vom "Verfall" zu hinterfragen. Anstatt den Prozess der Entstellung - des decay - als etwas Negatives zu betrachten, zeigt sie, wie sehr unsere Gesellschaft darum bemüht ist, einen vermeintlich perfekten Zustand von Dingen zu konservieren - oft unter dem Anspruch kultureller Erinnerung. Doch indem wir den biologischen Lebenszyklus von Objekten akzeptieren, eröffnet sich ein neuer Weg, über die materielle Welt, Vergänglichkeit und Veränderung nachzudenken.

Das Kapitel regt dazu an, das Konzept von „waste“ zu überdenken und es nicht mehr nur als Endpunkt oder Abfallprodukt einer linearen Entwicklung zu begreifen. Besonders interessant ist, wie die kulturelle Vorstellung von „waste“ verschiedene Dimensionen umschließt - seien es Ambiguitäten, Biografien von Objekten oder Aspekte kollektiver Erinnerungskultur. Dadurch wird deutlich, wie unsere Sicht auf Dinge mit unserem Selbstverständnis als Menschen Hand in Hand geht. Der Text erinnert daran, dass wir letztendlich dem natürlichen Prozess des Werdens UND des Vergehens unterworfen sind - und dass die Idee, Natur oder Lebenszyklen kontrollieren oder überwinden zu können, hinterfragt werden muss. Die Ideen von Caitlin DeSilvey kann man auch in Verbindung mit dem japanischen Konzept des Wabi-Sabi (Ästhetik des Unperfekten) setzen, dass eine alternative Perspektive auf das Verhältnis zwischen Mensch und Natur eröffnet.

Shion Arita

2025-12-19-Bild-Beitrag-Arita

https://opac.ub.lmu.de/Record/ocn970638790


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