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03.12.2025
Mark Terkessidis (2019): Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag.
Die Forderung noch Dekolonisierung ist in der Ethnologie so groß, wie selten zuvor. Die Behandlung von neokolonialen Abhängigkeitsverhältnissen spielt in fast jeden Seminarraum eine Rolle. Die Frage darum, was Dekolonisierung ist und wo man damit ansetzen soll, ist aber leider keine so einfache Frage.
Aus diesem Grund würde ich jeder Person Mark Terkessidis Buch „Wessen Erinnerung zählt?“ ans Herz legen. Darin gibt er eine kurze Einführung in die kolonialen Bemühungen Deutschlands und inwiefern sich diese bis auf den heutigen Tag auswirken. Themen, die im derzeitigen Schulsystem zu kurz kommen oder komplett ignoriert werden, bringt der Autor in Kontext und spricht zum Beispiel über die Verwicklung deutscher Kaufmänner in kolonialen Projekten seit Beginn des 16. Jahrhunderts sowie die deutschen Überseegebiete während des deutschen Kaiserreichs und imperiale Bemühungen der Nazis in Ost- und Südosteuropa. Im letzten Kapitel wird zudem nochmal darauf eingegangen, wessen Erinnerung überhaupt zählt und was es überhaupt bedeutet dekolonial zu arbeiten.
Eine absolute Empfehlung also für jeden der sich mal etwas mehr mit der kolonialen Geschichte Deutschlands und seine heutigen Auswirkungen auseinandersetzen will!
Benjamí Puchtinger Regàs

Bestellbar unter 1500/MK 2600 T318 https://opac.ub.lmu.de/Record/5795480
E-Book unter: https://ebookcentral.proquest.com/lib/ub-lmu/detail.action?docID=7131426