Ethnologie
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10.12.2023

Miyarrka Media und Jennifer Deger, Hg. (2019). Phone & Spear: A Yuṯa Anthropology. https://phone-and-spear.pubpub.org/


Kollaborative Forschungsmethoden gehören zur Grundlage ethnologischer Praxis. Aber wie ist es möglich kollaborativ in einem akademischen Umfeld zu publizieren, das bestimmte Gepflogenheiten voraussetzt? Monografien, Zeitschriftenartikel und Sammelbände unterliegen formellen Regeln, welche die Rezeption innerhalb der Fachgemeinschaft maßgeblich beeinflussen.Phone & Spear: A Yuṯa Anthropology überwindet diese Standards und nutzt die Methoden ethnologischer Forschung um wissenschaftliche Konventionen herauszufordern. Gegenstand der Veröffentlichung ist die Verwendung von Smartphones, die verschiedenen Gemeinschaften in Australien die Stärkung verwandtschaftlicher und landschaftlicher Verbindungen ermöglicht. Aber anstelle eines Sammelbandes, der aus einzelnen Kapiteln verschiedener Beteiligter besteht, sind die Kapitel hier thematisch organisiert. Die Autor*innen reagieren dialogisch auf das jeweilige Thema und sowohl die digitale Open Access Version, als auch die Print-Ausgabe nutzen Farbkodierungen, um deutlich zu machen wer spricht. Damit wird in dieser Publikation nicht nur über eine kollaborative Arbeit reflektiert - die Publikation selbst ist eine Co-Kreation. Sie basiert auf dem persönlichen Austausch, der ethnographische Arbeit überhaupt möglich macht und kommuniziert diesen an die Leserschaft.Da es um visuelle Kultur geht, haben sich die Herausgeber*innen außerdem sichtlich Mühe gegeben, eine visuell ansprechende Publikation zu gestalten. Das Ergebnis zeigt: Wissenschaftliche Veröffentlichungen müssen nicht streng und reserviert sein – sie können auch kühn und farbenfroh sein!

Luisa Marten

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